PROJEKT VON:
Vinciane Vuilleumier
ORT:
Museum Tinguely in Basel
STICHWÖRTER:
• Phantasie üben • Gespräch vor den Werken/Aktiv mitmachen • sich Werken subjektiv aneignen • Notizbuch/Skizzenbuch • Technik(en) der Betrachtung • Traditionelle Führung umgestalten
Das Ziel dieses Vermittlungsprojekt ist es die TeilnehmerInnen aktiv an der Führung teilnehmen zu lassen. Durch die gemeinsame Diskussion am Anfang und die anschliessende individuelle Betrachtung, sollen sich die TeilnehmerInnen – ausgestattete mit einem Skizzenbuch – vertieft mit einem ausgewählten Werk auseinandersetzen. Dabei geht es darum, dass sich die Teilnehmenden den Werken durch ihre subjektive Erfahrung und anhand ihrer Imagination dem Werk nähern, um die Begegnung als bedeutungsvolle Erinnerung zu gestalten. Die Führung ist in drei Phasen aufgeteilt:
- Während der ersten Phase versammelt sich die Gruppe vor einem bestimmten Werk und tauscht 30 Minuten lang Beobachtungen, Anekdoten, Ideen aus: Alles, was einem in den Sinn kommt und alles, was das Werk hervorruft. Das können Beobachtungen sein, die mit dem Werk, dem oder der KünstlerIn oder dem Schaffungskontext zu tun haben (im Sinne der Kunstgeschichte), aber es können auch persönliche Beobachtungen sein, welche das Werk suggeriert, und welche einen Rezeptionskontext umschreiben (im Sinne der Übung der Vorstellungskraft).
- Während der zweite Phase schlendert jede(r) TeilnehmerIn frei durch das Museum und wählt ein Werk aus, das ihn oder sie besonders anspricht. Die TeilnehmerInnen betrachten das Werk 20 Minuten lang schweigend (Zeitdruck) und notieren automatisch alles, was ihnen in den Sinn kommt in ihr Notizbuch, unabhängig davon, wie relevant oder kohärent es für das Werk ist (Notizen und Skizzen). Hier dient das surrealistische Konzept des automatischen Schreibens dazu, welches anregen soll, den Hang zur Bewertung oder den Rückgriff auf das eigene Wissen beiseite zu lassen und alles, was im Bewusstsein auftaucht, frei auf Papier festzuhalten.
- Während der dritten Phase treffen sich die TeilnehmerInnen in der Eingangshalle und man geht gemeinsam durch die Ausstellungsräume, wo jede(r) vor dem Werk, das er oder sie sich ausgesucht hat, die Rolle des FührerIn/KünstlerIn übernimmt und seinen oder ihren imaginären Weg anhand des Werks vorstellt.